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Der Name "U.S. Gold" verspricht Arcade-Spaß pur: Gauntlet, Street Fighter, Mercs, Out Run oder California Games waren seinerzeit Trendsetter in ihren Genres und Anziehungspunkt in Spielhallen. Mit Italy 1990 und dem vier Jahre später erschienenen World Cup USA versuchte sich der Hersteller auch im Fußball-Bereich - allerdings insgesamt mit eher mittelmäßigem Erfolg:
Nach dem Titelbild, das aus mehreren digitalisierten Fußballpersönlichkeiten wie Völler, Maradonna oder Gullit zusammengesetzt wurde, erscheint ein kurzes Intro, in dem die Credits auf einem Großbildschirm gezeigt werden. Im darauf folgenden Menü kann die Spiellänge bestimmt werden, bevor man sich für das Nachspielen der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 oder für ein Einzelspiel mit einer der originalen Nationalmannschaften entscheidet. Auch die Namen der Spieler, die man entsprechend der gewählten Taktik selbst aufstellen muss, sind originalgetreu - für Deutschland z.B. Matthäus, Littbarski, Kohler, Klinsmann und Illgner. Bevor es zum Anpfiff kommt, wird das Spiel von einem Fernseh-Moderator - natürlich ohne Sprachausgabe - angekündigt.
Dann kann es auch schon los gehen: Während die Spieler auf den Platz laufen, ertönt eine Arcade-typische Melodie, und schon erklingt der Anstoßpfiff. Die Steuerung der Spieler ist leichtgängig und präzise. Schüsse lassen sich in der Höhe nur ungenau platzieren und leider auch nicht anschneiden, sodass Pässe und Torschüsse nur in den acht Himmelsrichtungen möglich sind. Das erschwert das Schießen auf das Tor und den eigentlichen Spielaufbau. Auf der anderen Seite macht der Torwart keinen allzu gefährlichen Eindruck, sodass Tore auch in zweistelligen Bereichen fallen können. Problematisch ist das Trennen des Gegners vom Ball - hier hilft lediglich ein Grätschen. Da aber der Schiedrichter offenbar nicht nur eines, sondern meistens beide Augen zugedrückt hat, steht selbst die berüchtige Blutgrätsche auf der Tagesordnung.
Soundmäßig gibt Italy 1990 wenig her: Bis auf ein blopp-ähnliches Schussgeräusch, einen fiesen Schiedrichterpfiff und die Arcade-Musik, die als Belohnung für ein Tor abgespult wird, herrscht Ruhe wie am Nordpol. Auch die Grafik ist allenfalls pragmatisch, aber in keinem Fall schön; hinzu kommt ein leicht ruckeliges Scrolling des Spielfeldes, das aus einer halbschrägen Vogelperspektive gezeigt wird.
Ingesamt ist Italy 1990 beileibe kein schlechtes Spiel und auch heute noch für die eine oder andere Ablenkung geeignet. Wer Fußball auf Bolzplatzniveau mit viel Grätschen, hoher Geschwindigkeit und weiten Pässen oder Dribblings schätzt, ist mit U.S.Gold's Titel wohl beraten.
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![]() Da ist Tante Käthe!! ![]() Grafik: Pragmatisch, aber in keinem Fall schön. |
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